Hochbeet automatisch bewässern
Ein Erfahrungsbericht
Nein, es sollte hier nicht das Hochbeet selbst getestet werden – das Hochbeet ist schließlich nicht so neu, aber die Hochbeetkultur erfreut sich großer Beliebtheit – vielmehr sollte eine passende automatische Bewässerung getestet werden.
Zugegeben, eine spezielle Erfahrung mit dem Anbau im Hochbeet gab es bei dem Tester zuvor nicht und deshalb gibt es eine kleine Geschichte und ein paar Anmerkungen.
Das Hochbeet ist bequem für Reihenkulturen von Gemüse, aber die Reihenkulturen sind nicht so einfach zu bewässern. Das Ziel ist der Einsatz der bewährten Tropf-Blumat-Bewässerung.
Details zu dem Hochbeet
Die Maße sind 180 x 70 cm, Höhe 80 cm, auf Füße stehend, Tiefe der Wanne ca. 50 cm; das Nettomaß der Pflanzfläche beträgt ca. 160 x 55 cm.
Das Material ist Douglasienholz, zusätzlich lasiert, die Wanne ist mit Teichfolie ausgekleidet und hat in der Mitte einen Schlitz als Ablauf für Überschusswasser.
Die geeignete Füllung
Die Entscheidung fiel auf eine kommerzielle 3-Schichten-Füllung, Pro Natur vom Erdenwerk Ziegler mit einem groben Holzhäcksel, dann einem etwas gröberem Kompost und schließlich einer torffreien Feinerde auf Basis Grünschnittkompost – zunächst alles sehr schön, aber ca. 400 Liter Erde kommen hier schon zusammen! Laut Hersteller sollen diese nach 5-6 Jahren komplett ersetzt werden – mal schauen!
ALLE TORFFREIEN ERDEN AUF GRÜNSCHNITTBASIS SIND DEUTLICH BIS EXTREM DURCHLÄSSIG – DIES IST GUT FÜR DIE PFLANZEN BEI EINER TROPF-BEWÄSSERUNG. ES ERFORDERT ABER ENGERE ABSTÄNDE, DIE ERDE VERTEILT DAS WASSER SCHLECHTER!
Bepflanzung
Jetzt ist das Hochbeet befüllt, aber welche Gemüsearten kommen in Frage? Diese Entscheidung ist schon recht anspruchsvoll und will gut überlegt sein. Engere Abstände sollten es sein wegen der Bewässerung. Vorkultivierter Schnittsalat und Salanova-Salat sollten es ein, wegen der schnellen Erntereife, und dazwischen 2 Reihen Radieschen. Das war die Theorie – die Salat standen etwas zu eng, auch die Radieschen hätten weiter gesät werden müssen. Und später kam noch ein Mehltau-Befall hinzu! Aus Fehlern lernt man.
Der Bewässerungstest zeigte aber, dass ein Tropfschlauch mit 20 cm Tropfabstand nicht geeignet ist – die Feuchteverteilung ist ungleichmäßig, verstärkt durch das Einwachsen der Wurzeln in die Tropferöffnung mit entsprechenden Verstopfungen als Folge.
Im Herbst folgte die zweite Kultur mit Feldsalat. Auch hier muss mit größerem Abstand gesät werden – was oft nicht gelingt! Ein Ausdünnen der Pflanzenreihe wäre möglich, aber mit einer frühzeitigen Ernte der jeweils größten Pflanzen sollen die Reihen später gelichtet werden.
Dass nicht alle Kulturen gleichzeitig fertig werden, zeigt das kurze Stück mit Lauchzwiebeln – ungeschickt? – denke, das ist eher normal.
Bewässerung
Aber Feldsalat ist eine gute Reihenkultur, um die Bewässerung zu testen. Die Verwendung der Blumat-Verteiltropfer, eingebunden in die kleine Rohrleitung, hat sich als vorteilhaft erwiesen. Es ist oft schwierig, die jeweilige Wirkung durch die feuchten Stellen und die Verteilung der Feuchtigkeit zu beobachten. Die gelockerte Oberfläche ist zwar günstig für Pflanze und Wasserhaushalt aber schlecht für die Beobachtungen.
Es gibt so einige Punkte zu beachten: die waagerechte Erdoberfläche ist sehr hilfreich, jeder Strang sollte 2x befestigt werden, entweder mit den Systemstützen – sie passen auf das Rohr – oder auch mit einer gebogene Drahtschlaufe. Und wo sitzt der Tropf-Blumat? Mittig zwischen zwei Verteiltropfern, näher am Rohr oder näher an der Pflanzenreihe, und nicht zu tief in die Erde stecken.
Die Reihenbewässerung lässt sich übrigens auch im Balkonkasten anwenden oder umgekehrt – im Balkonkasten lassen sich auch gut verschiedene Gemüsearten in Reihe kultivieren, hier Salat oder Buschbohnen – einfach mal probieren!
Das Testergebnis für die Bewässerung
Die alternative Anwendung der Verteiltropfer aus dem Blumat Tropfsystem sieht also so aus:
Die Verteiltropfer werden mit kurzen Rohrstücken verbunden und als Tropfleitung mit engerem Tropfabstand zwischen oder neben die Pflanzenreihen platziert. Es gibt zwei Varianten der Hochbeetreihe. Bei der ersten sind die Rohrstücke 9 cm lang, der Tropfabstand beträgt dann 10 cm, sie eignet sich für enge Pflanzenabstände in der Reihe, etwa bis 10 cm. Die zweite Produkt der Serie Hochbeetreihe hat einen Tropfabstand von 15 cm (Rohrstücke 14 cm) eignet sich für die gepflanzten Reihen mit größerem Abstand von etwa 10 – 20 cm.
Zu den Sets gehören neben den 10 Rohrstücken die Dichtungsstopfen, Stützen zur Fixierung sowie 2 Tropf-Blumat zur Steuerung und weitere Ergänzungsteile. Die Rohrstücke lassen sich auf 2 beliebige kürzere Rohrstränge aufteilen. Natürlich können diese Bewässerungsstränge auch für Gemüsereihen im Gewächshaus auf Tischen oder am Boden oder sogar in Balkonkästen genutzt werden.
Besonderer Vorteil der Hochbeetreihe:
- die Verteiltropfer stehen senkrecht: Verteiltropfer laufen nicht leer und reagieren schneller, sie bleiben sauberer (geringere Verstopfungsneigung), es können keine Wurzeln einwachsen
- stabilere Einheit, keine Tropfschläuche: wenig Befestigung erforderlich, keine Beschädigung, besser auszurichten, lösbar für beliebige Teilstücke.
Bedingungen für die Bewässerungsfunktion:
- weitgehend waagerechte Verlegung, waagerechte Erdoberfläche erleichtert das Ausrichten
- saubere Verteiltropfer zu Saisonbeginn, am Saisonende mit Zitronensäure reinigen
Versorgung und Steuerung der Hochbeetreihe:
Die Bewässerungsstränge sollten die Länge von ca. 10 Rohrstücke oder 11 Verteiltropfern nicht überschreiten. Angeschlossen werden sie am Zufuhrschlauch mit Wasserhahn-Versorgung oder ersatzweise über Pumpe bei einem Maximaldruck von 1 bar. Die Versorgung über Hochbehälter ist möglich, hier sollte der Druck aber nicht geringer als 100 cm Wassersäule sein – gemessen vom Tropf-Blumat (Oberkante Hochbeet) bis Wasserspiegel.
Jeder Strang wird von 1 Tropf-Blumat gesteuert. Zu beachten ist aber seine Position. Der Tropf-Blumat sollte möglichst zwischen zwei Verteiltropfern platziert werden, damit die Bewässerungs-dauer nicht zu kurz ist, was die Gleichmäßigkeit der Verteiltropfer verbessert. Position und Einstellung benötigen anfangs etwas Beobachtung und Anpassung, besonders auch bei sehr durchlässigem Substrat; dabei ist eher die Hochbeetreihe 11 zu empfehlen.